Kreators – Projekt in Gdansk

Am 24. Mai fand im großen Prachtsaal des Rathauses von Gdansk die Auftakt-Veranstaltung des Projektes ‚Kreators – Textilien aus Pommern‘ statt; ein Projekt welches die Entstehungsgeschichten der Kaschubischen Stickereien und der Vorpommersche Fischerteppiche und das Weiterbestehen dieser Traditionen zum Thema hat. und vom 24. Juni bis 29. Juli im altstädtischen Rathaus in Gdanks zu sehen ist.
Kreators: Gewebe aus Pommern ist ein interdisziplinäres Projekt, das die kulturellen Prozesse bei der Entstehung der kaschubischen Stickerei und der pommerschen Fischerteppiche untersuchen soll.
Mehr als ein Jahr dauerte die Vorbereitung der Ausstellung samt Begleitveranstaltungen, Workshops etc. unter der Leitung von  Agnieszka Domańska.
Auf deutscher Seite beteiligten sich die Stadt Wolgast und Museumsdirektor Stefan Rahde vom Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast, das Heimatmuseum Freest, die Kustodie der Universität Greifswald  sowie, nicht zuletzt, der Arbeitskreis ‚Traditionelle Textilien‘ im Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern in Person von Cornelie Müller-Gödecke.

Über ein Jahr wurde viel Material aufbereitet, um in einer Ausstellung, einem lesenswerten Ausstellungskatalog und einem umfangreichen egleitprogramm gezeigt zu werden.
Auch Ulrike Sulk, Teppichknüpferin aus Sundhagen,  verbrachte viele Stunden und Tage damit einen viertägigen Knüpfkurs vorzubereiten, in dem die Grundlagen des Knüpfens der originalen vorpommerschen Fischerteppiche, das Bespannen des Knüpfstuhls und das Knüpfen der Teppiche mit korrekten Knoten gelehrt wurden.
Es ist großartig, dass diese Möglichkeit geboten wurde. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass es nur noch drei, vier Knüpferinnen gibt, die dieses Handwerk einmal gelernt haben.

Die Stickerei aus der kaschubischen Region Wdydze präsentierte Anna Miszczak.

Was haben vorpommersche Fischerteppiche und kaschubische Stickereien gemeinsam, dass sie in dem Projekt thematisiert werden? Nun, beide Textiltechniken entstanden fast zeitgleich, im ersten Drittel des  20. Jahrhunderts, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die Fischer in Vorpommern fingen nur noch wenige Fischer, und für die jungen kaschubischen Frauen, deren Männer zur Arbeit weggezogen waren, gab es wenig Beschäftigung und Einkommensmöglichkeiten in ihren Dörfen.
Dieser Ansatz wird in der Ausstellung mit vielen Textilien anschaulich dargestellt. Bis hin zu den heute noch existierenden Ausübungsformen.

Photos: Alina Żemojdzin

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